„Was bleibt? – Kunst mit Ablaufdatum“
Lehrlingsprojekt im Dom Museum Wien in Kooperation mit Jugend am Werk – Bildungs:Raum GmbH Lehrbetrieb Moderne Berufsausbildung
13./14. Mai 2024
Ausstellungsansicht "Sterblich sein", Nomin Bold, Transporter to Another Time, 2023. Courtesy of the artist, © Nomin Bold, Foto: Marlene Fröhlich, LuxundLumen.com
Ausstellungsansicht "Sterblich sein", Nomin Bold, Transporter to Another Time, 2023. Courtesy of the artist, © Nomin Bold, Foto: Marlene Fröhlich, LuxundLumen.com

Im Rahmen der Reihe „K3-PROJEKTE. Kulturvermittlung mit Lehrlingen“ des OEAD

 

Projektskizze:

 

In der Ausstellung „Sterblich sein“ im Dom Museum Wien werden wir mit unserer eigenen Vergänglichkeit und der aller anderen konfrontiert – ein Thema, das wir gerne meiden. Und doch liegt in der Auseinandersetzung damit die Chance, etwas über uns selbst zu lernen. Die Gewissheit, dass wir sterben müssen, betrifft uns alle und macht uns sozusagen zu Verbündeten. Die Kunst und ihre vielfältigen Ausdrucksmittel können hier als Impuls dienen, um über den Tod und die Endlichkeit nachzudenken, ins Gespräch zu kommen und wichtige Fragen zu stellen. Wie gehen und gingen Künstler*innen mit der eigenen Sterblichkeit um? Wie werden Trauer und Verlusterfahrungen künstlerisch umgesetzt und damit ein Stück weit verarbeitet?

 

Bei einem Kennlerntreffen zwischen Kunstvermittlerinnen und Lehrlingen direkt in der Lehrwerkstatt erfolgt anhand einer kleinen Kreativaktion eine Einführung in das Thema und den groben Ablauf der beiden Workshoptage. Die Lehrlinge bekommen einen Eindruck, was sie am Stephansplatz erwartet, die Kunstvermittlerinnen machen sich von Gruppenkonstellation, -dynamik und möglichen Interessen ein Bild.

 

Der erste Workshoptag startet mit einer interaktiven Ausstellungserkundung anhand eines kreativen Leitfadens ergänzt von Teambuilding- und gestalterische Sequenzen im Dom Atelier, bei denen die gewonnenen Eindrücke individuell bzw. in der Gruppe reflektiert und vertieft werden können.

 

Am zweiten Tag wird der Fokus auf den Stephansdom und damit auf eine „ewige“ Baustelle gerichtet. Mittelalterliche Kathedralen wirken auf uns oft wie etwas „Ewiges“ und doch sind sie ebenso ein Sinnbild für Vergänglichkeit: Ständig mit dem eigenen Verfall konfrontiert, werden sie niemals „fertig“. Direkt in der traditionsreichen Dombauhütte von St. Stephan führt ein Steinmetz die Karosseriebautechnik-Lehrlinge in den Umgang mit dem Werkstoff Stein ein. Im Dom Museum Wien verwahrte Werke des Domschatzes dienen als Anschauungsmaterial für weitere mittelalterliche Handwerkstechniken.

 

Für den Abschluss des zweiten Projekttags erarbeiten die Lehrlinge am Stephansplatz oder im Dom Atelier eine kleine Performance oder eine andere Form von Präsentation ihrer Wahl und haben die Möglichkeit, Bezüge zu ihrer Lebenswelt sichtbar zu machen.

Projektziele:

 

Die Lehrlinge setzen sich anhand einer Kunstausstellung mit einem in unserer Optimierungsgesellschaft oft verdrängten Thema auseinander und reflektieren Tod und Vergänglichkeit auf individueller, kultureller sowie gesellschaftspolitischer Ebene.

Sie erproben Wege, sich kreativ, verbal und körpersprachlich auszudrücken .

 

- Das Museum als einen Ort kennenlernen, wo ich mich als Person angesprochen fühle, wo ich darüber hinaus aktiv werden und Stellung beziehen kann.

 

- Teambuilding bei gemeinschaftlichen Kreativarbeit im Atelier

 

- Einen Steinmetz, sein Berufsbild und seine Arbeitsweise persönlich kennenlernen, mit ihm ins Gespräch kommen und Hand an den Werkstoff Sandstein legen

 

- Arbeit am Selbstbewusstsein durch ungewohnte kreative Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit

 

Projektteam:

Kunstvermittlung Dom Museum Wien: Katharina Karner, Doris Weidacher

Steinmetz der Dombauhütte von St. Stephan

Leitung JAW Lehrbetrieb Moderne Berufsausbildung: Klara Posavac

Ausbilder der Lehrwerkstatt Karosseriebautechnik: Ajdin Ibrakovic

14 Teilnehmer*innen des Lehrlingsbetriebs