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Das Dom Museum Wien erhält die höchste staatliche Auszeichnung für Museen in Österreich, den Österreichischen Museumspreis. Der Preis ist mit Euro 20.000 dotiert, und wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport vergeben. Die Preisverleihung fand am 8. Oktober 2020 im Rahmen des 31. Österreichischen Museumstages in Krems statt. Die Laudatio hielt Daniela Hammer-Tugendhat, und verliehen wurde der Preis von Staatssekretärin Andrea Mayer.
Der Videomitschnitt ist unten zu sehen und die Laudatio von Prof. Dr. Hammer-Tugendhat steht >> zum Nachlesen bereit.
„Das Dom Museum Wien ist ein Ort der Anregung zum staunenden Verweilen, der sinnlichen Erkenntnis, der Begegnung und des Dialogs. Das Dom Museum Wien in kirchlicher Trägerschaft ist ein vermittelnder und der Vermittlung dienender sozialer Ort, der Menschen aller Kulturen und Religionen gleichermaßen anspricht“, so die Begründung des Museumsbeirates. Und des Weiteren: „Dem Museumsteam um und mit Dr. Johanna Schwanberg ist etwas Außerordentliches gelungen: es bringt herausragende Werke des bedeutenden Domschatz St. Stephan und der Diözesanen Sammlung mit Schlüsselwerken der Moderne aus der Sammlung Otto Mauer in Dialog und bezieht Besucher*innen beständig mit ein. Denn gerade das Dialogische der Präsentation in Verbindung mit aktuellen sozialen und gesellschaftlichen Themen bringt das vielfältige Publikum in den Zustand des staunenden Verweilens, vollkommen befreit von Erwartungen und Ansprüchen an Vorkenntnissen und des Verstehen-müssens. Die Deutungshoheit tritt in den Hintergrund, der Raum für Empfindungen wird vollends geöffnet.“
Die wichtige Rolle der Kunstvermittlung im Dom Museum Wien ist in hohem Maße in die Überlegungen des Museumsbeirates eingeflossen: „Von Beginn an war das Vermittlungsteam unter der Leitung von Dr. Katharina Brandes in die Konzeptionierung eingebunden und entwickelt seither eine Reihe an partizipativen Formaten, deren Ziel stets Zugewandtheit und weniger die frontale Begegnung gegenüber seinem Publikum ist. Das Anliegen, Menschen zu erreichen, die kaum Zugang zu Kunst bzw. Gegenwartskunst haben, ist Dreh- und Angelpunkt der Vermittlung.“
„Wir freuen uns sehr über dieses Zeichen der immensen Wertschätzung für unsere Arbeit,“ so Johanna Schwanberg. „Sie bestätigt uns, den mutigen Weg, den wir mit der Neukonzeptionierung eingeschlagen haben, konsequent weiterzugehen - nämlich das Verbindende über das Trennende zu stellen und Brücken zwischen Epochen, Kulturen und Religionen herzustellen. Wir werfen mittels hochkarätiger historischer wie gegenwärtiger Kunst existentielle Fragen auf, die die Menschen nicht nur geistig, sondern auch emotional berühren.“
Der Bund verleiht den Österreichischen Museumspreis mit dem Ziel, österreichische Museen unterschiedlicher Rechtsträger anzuregen, ihre Inhalte, ihre Präsentation und Vermittlung ansprechend und zeitgemäß zu gestalten und hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Museumsarbeit auszuzeichnen.
Unter den bisherigen Preisträgern sind etwa das Volkskundemuseum, das Frauenmuseum Hittisau oder das Salzburg Museum - das Dom Museum Wien befindet sich also in bester Gesellschaft:
„Das Dom Museum Wien ist räumlich gesehen ein kleines Museum. Seine Herangehensweise so unterschiedliche Sammlungsinhalte in Zusammenhang und Dialog zu bringen, und stets auf brisante, aktuelle gesellschaftliche Diskurse mit den Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst zu verweisen, verständlich und lebensnah, macht es zu einem bedeutenden, zu einem großen Museum.“
Der gesamte Text der Beiratsbegründung ist >> hier abrufbar.