Maria Magdalena
Heilige Maria Magdalena um 1670  Diözesane Sammlung L. Deinhardstein, L. Rastl

um 1670
Objektart
Skulptur
Material
Holz, polychromiert
Sammlung
Dom Museum Wien, Schenkung Gustav Schütz
Inv.Nr.
I/27
Holz
Skulptur
Barock
Derzeit ausgestellt
Foto
L. Deinhardstein, L. Rastl
Die büßende Maria Magdalena
In eindrucksvoller Weise steht Maria Magdalena als Büßerin vor uns. Der Totenkopf in ihrer Hand und das Kruzifix, dem sie sich zuwendet, steigern die Dramatik der Figur.
Maria Magdalena war eine der Frauen, die Jesus folgten. Sie ist bei seiner Kreuzigung und Grablegung anwesend und begegnet dem auferstandenen Christus noch vor den Aposteln („Noli me tangere“). Spätere Epochen sehen in ihr auch noch andere biblische Frauengestalten: die Sünderin, die Jesus die Füße salbte, oder Maria, die Schwester der Martha. Diese Skulptur zeigt Maria Magdalena nicht in prachtvollem Gewand mit dem Attribut des Salbgefäßes, sondern als Büßende mit einem Totenkopf in Händen: Der Überlieferung nach verbrachte sie ihre letzten Lebensjahre als Einsiedlerin in einer Höhle. In ihrer linken Hand hält Maria Magdalena den Totenkopf, der kompositorisch die Stellung ihres eigenen Kopfes aufnimmt, in der rechten ursprünglich wahrscheinlich ein Kreuz: beides Symbole für die Abkehr von der vergänglichen Welt und die Hinwendung zu Gott. Ihr Blick scheint auf die Christusfigur des Kreuzes in ihrer Hand gefallen zu sein. Der Stoff ihres vergoldeten Umhangs wirkt durch die vielen kleinen Knitterfalten dünn und leicht. Darunter trägt sie ein grobmaschiges Kleid mit ellenbogenlangen Ärmeln, das von der Struktur einem Korbgeflecht ähnelt, was es als Büßerhemd ausweist.