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Gemme: 3. Jahrhundert; Umarbeitung und Fassung: 1365
Relief
Mittelalterliche Kunst
Das Porträt Kaiser Balbius' ist in einen Edelstein geschnitten. Die Vertiefungen im Stein ergeben in weiches Wachs gedrückt den Abdruck eines erhabenen Porträts – rein funktional gesehen also praktisch und schön. Doch auch inhaltlich macht die Verwendung des kaiserlichen Abbildes nach einem Blick in die Geschichte Sinn. Der höchst kunstvoll geschliffene Edelstein befand sich im Besitz Rudolfs IV. Der Habsburger hatte 1358 in der Allerheiligenkapelle der Hofburg ein Kollegiatkapitel gegründet, das sich aus einem Probst, 24 Kanonikern und 26 Kaplänen zusammensetzte. Als das Kapitel 1365 seinen Sitz in St. Stephan nahm, wurde aus der Pfarrkirche des Bistums Passau eine Kollegiatkirche, die fortan auch den Namen Allerheiligenkirche tragen sollte.
Den Stein stiftete Rudolf IV. für das große Kapitelsiegel. Er ließ die Gemme umarbeiten und in Gold fassen: In die Toga des Kaisers wurde eine Priesterstola mit Kreuz eingeschliffen, daneben das Wappen des Kapitels. Der flache Goldrahmen der Fassung trägt die (spiegelbildliche) lateinische Inschrift "Siegel des Kapitels zu Allen Heiligen in Wien". Zwischen die Schrift wurde das österreichische Bindenschild eingefügt. Die Handhabe zum Siegeln wurde in Längsrichtung an der Rückseite angebracht. Ihr durchbrochener Dreipass diente sicher auch als Öse für eine Kette: Trug der Probst den Stempel um den Hals, konnte er nicht missbräuchlich verwendet werden.
Der Rückgriff Rudolfs IV. auf ein Motiv der Antike, in diesem Fall auf einen römischen geschliffenen Edelstein, ist eine damals gebräuchliche politische Strategie: die Erfindung einer Tradition. Denn ein weit zurückreichender vornehmer Stammbaum rechtfertigte den Anspruch eines Geschlechts auf den Thron.